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„Wie aufmerksam Gänse sind, weiß jeder, der schon einmal versucht hat, sie anzupirschen. Nicht ohne Grund wurden sie im Römischen Reich als Wachtiere eingesetzt. Tarnung ist damit oberstes Gebot. Neben der obligatorischen Tarnkleidung, wie Jacke und Hose, sollten vor allem Gesicht und Hände mit einem Kopfnetz und Handschuhen getarnt werden.“ – Nun, derlei Verhaltensregeln für eine erfolgreiche professionelle Gänsejagd in freier Natur waren beim saisonletzten Turnier im Bad Nauheimer Golfclub nicht vonnöten: Zwar pirschten sich die Teilnehmer mit einem möglichst niedrigen Score an die (tiefgefrorenen) Gänse heran, ein Kopfnetz als Tarnung wäre aber völlig ohne Nutzen gewesen, Handschuhe schon eher, und das Outfit der Golfer ist eh Jacke wie Hose. Vielmehr war eine geeignete „Bewaffnung“ wichtig, denn bei der Jagd auf die Martinsgans dürfen nur zwei „Gewehre“ geschultert werden, ein Putter und ein Schläger nach Wahl. Da sind die „Longhitter" doch deutlich im Vorteil, zumal sie normalerweise ein Eisen 7 wesentlich weiter schlagen können als ihre Konkurrenz. Erschwert wird die Gänsejagd außerdem dadurch, dass ein Zählspiel angesagt ist – „geschossen“ und geputtet wird also bis zum bitteren Ende, da kommt auch schon mal ein zweistelliges Ergebnis auf einer Bahn und ein dreistelliges für die gesamte Runde zustande. Immerhin konnte Spielführer Sieghard Höhne zum guten Schluss verkünden, dass dem einen oder anderen „Jäger“ die Limitierung auf zwei Schläger genügt, um nach dem „Gänsemarsch“ über 18 Löcher fast im Handicapbereich im Clubhaus anzukommen.
Bevor sich die Teilnehmer im Restaurant über den obligatorischen Gänseschmaus hermachten, nahmen die Sieger die Gutscheine für die bereits erlegten und steif gefrorenen November-Vögel entgegen – im Gegensatz dazu erfreuten sich die Golferinnen und Golfer eines wohltuenden, warmen Herbsttages. Einmal mehr Bruttosieger war Alwin Schmidt mit einer fabelhaften 83, gefolgt von Simon Herth mit einer 87. Die acht Netto-Gänse werden in den Brutzelöfen folgender Erstplatzierten landen: Karsten Knorn (69), Dr. Markus Schönburg (75), Günter Kremer (76), Klaus Hölzer, Tim Wolters, Thomas Münnich (alle 77), Michael Martin und Julius Zugsbradl (beide 78). (ch)
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